Peerialism

Was bringt der Hotel-Modus beim TV?

Auch wenn sie nicht im Hotel wohnen, kann es sein, dass Ihr privat genutzter Fernseher einen Hotelmodus kennt. Überflüssig? Hier erfahren Sie, wie Sie diese Funktion auch zuhause sinnvoll einsetzen.

Das bewirkt der Hotelmodus

Wird ein TV im Hotelmodus betrieben, sind viele Einstellmöglichkeiten deaktiviert. Das Prinzip ist bekannt von Software, die eine Standard-Nutzeroberfläche und einen Expertenmodus bietet. Bei Windows können Sie sich mit einem eingeschränkten Benutzerkonto oder mit Administrator-Rechten anmelden. Ein WLAN-Router bietet einen Gastzugang, ohne dass Sie Ihr Passwort preisgeben müssen. Abgestufte Nutzerrechte sind sinnvoll. Als Hotelgast würden sie sich ärgern, wenn die in der Info-Mappe abgelegte Senderliste des Hotel TV nicht mit der tatsächlichen Programmbelegung übereinstimmt. Oder wenn der vorherige Zimmerbewohner tief in den Menüs Einstellungen zur Bildwiedergabe vorgenommen hat, die Ihnen jetzt ein falsches Seitenverhältnis und damit eine unansehnlich verzeichnete Darstellung bescheren. Der Hotelmodus unterbindet solche Spielereien von vornherein.

Erhalten bleiben die unkritischen Einstellungen, also neben der Auswahl der gespeicherten Sendeplätze die Regelung von Helligkeit, Farbsättigung und Kontrast. Eine Besonderheit gilt für die Lautstärke: Selbstverständlich bleibt sie regelbar, aber im Hotelmodus wird die Maximallautstärke oft herabgesetzt. Schließlich soll das Programm nur ein Zimmer unterhalten und nicht die Nachbarn gleich mit. Je nach Hersteller und Gerät verhindert der Hotelmodus zudem, dass beim Einschalten der zuletzt geschaute Sender eingestellt ist. Stattdessen wird immer der erste Platz der Senderliste gewählt. Hier kann das Hotel zum Beispiel eine Begrüßungsseite mit wichtigen Informationen zeigen.

Darum haben viele Privatgeräte einen Hotelmodus

Fernseher sind Massenware. Skalierungseffekte senken die Produktionskosten. Geräte, die sowohl an Privatkunden als auch als Hotel TV verkauft werden, bekommen einheitlich die entsprechende Umschaltfunktion – das ist günstiger als zwischen zwei Produktlinien zu unterscheiden. Der Hotelmodus kostet in der Herstellung kein Geld, weil keine Hardware erforderlich ist. Die Beschränkungen sind in der Software bzw. Firmware des Fernsehers verankert. Man braucht nicht mal einen Schalter oder einen Knopf auf der Fernbedienung. Das wäre auch zu unsicher – jeder Gast könnte dann nämlich im Hotel den Modus am TV nach Belieben umschalten. Schauen Sie in die Bedienungsanleitung: Meist ist es eine schwer zu erratende Tastenkombination oder Tastenfolge, die zwischen eingeschränkter Bedienung und vollem Funktionsumfang wechselt. Das Ausschalten des Fernsehers bewirkt keinen Reset in die eine oder andere Richtung, eine längere Trennung vom Stromnetz kann aber zur Rückkehr in den Normalbetrieb führen.

So setzen Sie den Hotelmodus zuhause ein

Vor allem Familien mit Kindern wissen den Hotelmodus am TV zu schätzen. Er fungiert als Sicherung gegen versehentliches Drücken von Tasten oder Befriedigung des Spieltriebs. Und Hand aufs Herz – haben Sie nicht auch schon mal unbedacht eine Einstellung verändert und wussten dann nicht mehr, wie Sie wieder auf Ihr gewohntes Bild kommen? Ein eingeschränkter Modus verhindert unbeabsichtigte Fehlbedienungen. Auch bei Beherbergung von Verwandten und Freunden und der zeitweisen Vermietung Ihrer Wohnung bzw. Ihres Hauses an Feriengäste ist der Hotelmodus von großem Wert – schließlich möchten Sie nach Ihrer Rückkehr den Fernseher ja nicht komplett neu programmieren müssen.

Bild: Bigstockphoto.com / Kzenon